Vor noch garnicht allzulanger Zeit, da gab es einem Moment, in dem mein Cousin
Mistaa mich anrief und sagte: "Servus, ja hier, das is so die Geschichte blabla WOAH SHIT!"
Dann nurnoch totes Tuten im Telefon (Strippe). Auch auf Rückrufe reagierte er rar. Die Spekulationen bei Speck und Spekulatius häuften sich und haufenweise harsche Halodris harrten seiner Heimkehr.
Was letztendlich geschah, kam nie ans Tageslicht (daylight) und ist auch nicht wichtig. Irgendwann nämlich, da rief er mich wieder an und sagte, dass er und ein paar Kumpelhomies die vier frostigen Wintermonate über die
Eisbrecher Ulla betreiben würden. Die Ulla ist ein "leerstehendes" Schiff, dass im schönen Würzburg vor Anker liegt und in dieser Zeit als Location für Partys, Konzerte, Ausstellungen, Poetryslams, kulturelle Happenings und tausend mehr Zeugs noch dient.
Er hatte den Wunsch für ein Poster, dass sich aus den Rückseiten der insgesamt vier Monatsprogrammfaltblätter (Scrabble!) zusammensetzen sollte.
> Ungefähr so <Da das Poster am Ende recht groß (~90x60cm) werden würde, hatte ich überaus wuselige Visionen bezüglich des Motivs. "Soll geil aussehen" war neben der schwammigen Deadline die einzige Vorgabe, was natürlich grenzenlose Freiheit bedeutete, die ich einfach nutzen wollte, um mit ein paar feschen Knaben ein duftes Bild zu malen. Das ganze wurde letztendlich eine Zusammenarbeit von
Bevor ich gleich noch ein paar Worte zum Entstehungsprozess loswerde, zeige ich erstmal das finale Poster für all die rastlosen Päderasten, die nicht rasten, sondern rasen wollen. Man kann aber, wenn man möchte, richtig lang drauf schauen, auf das Ding
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bei Klick auch in riesig |
Ich gebe zu, dass ich das Poster, wie fast alles andere auch, ziemlich erfolgreich prokrastiniert und bist Ultimo vor mir hergeschoben habe, was vor allem daran lag, dass ich erstmal überfordert mit der grenzenlosen Freiheit und dem vielen Platz war. Und dass Mitte Oktober mitte September für mich noch nebulös nach weiter Ferne klang. Viel zu abstrakt.
eine Woche vor Mitte Oktober wurde das ganze dann auch für mein Hirn realistisch und nachdem wir einstimmig beschlossen hatten, garnicht erst irgendwas zu planen, sondern einfach drauf los zu wursten, fing ich ganz bequem mit dem an, was mir am ehesten liegt: einem Haufen komischer Characters.
Das ging dann an Fastarsch (Artur) und blabla und hin und jeah bis das Lineart so übertrieben daherwuselte, dass ich mir sicher war, beim nächsten, noch so kleinen Detail, würde die Realität abstürzen.
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mein erstes .gif. Ich hoffe es ist für euch auch so schön wie für mich. |
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fertiges Lineart. Klicki für Großi (Rausch der Kimme) |
Nun lag es an mir, das ganze bunt anzumalen. Während meine pfiffigen Sportsfreunde an der Zeichnung weiterwursteten, habe ich derweil mein Fragment grob eingefärbt, um ne Richtung für das ganze zu finden. Das ist die die Farbskizze von den very ancient Roots of Ulla Ulla:
Ich sah mich das erste mal damit konfrontiert ein so komplexes, von Crack überquillendes Potpourri der psychedelischen Detail-Verherrlichung colorieren zu müssen. Da ich sowieso nicht der krasseste Farbenhustler bin und mir in Sachen bunte Würze noch einiges an Routine fehlt, war mir im gesunden Maße bang ums Steiß.
Ich besann mich auf irgendwas und zu meiner überaus positiven Verwunderung lief das Farbgepansche wie am Schnürchen. Ich ging für meine Verhältnisse erstaunlich ruhig und strukturiert vor und
blockte zunächst extrem entsättigte, monochrome Lokalfarben ein, die mich an die Schlacke meiner geistigen Heimat (Staub-City) erinnerten.
Bei einem Motiv dieser Wuselstufe lockt der unstrukturierte Workflow an jeder Nasenspitze. Nur zu gern würde man ein anisotropisches Highlight darauf setzen oder dies hustlen und jenes strugglen, aber irgendwie gelang es mir, seelenruhig bei meinen Schlackefarben zu bleiben, bis ich das vollständige Lineart eingeschlackt hatte, was lange dauerte und sehr schön war. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, alles im Griff zu haben und zu wissen, was ich tue. Das war das erste mal in das Größenordnung, dass sich das angefühlt hat als würde ich das können. das das das (lolsky)
Von da an war der Rest ein angenehmes Ausarbeiten. Akzente setzen, Töne variieren, Lichtstimmung schaffen, Kontraste finden, Shader andeuten, Shapes konkretisieren, sensibler werden, Vielfalt gebären, Details einbauen, abstimmen, abschmecken, abfeiern und vorallem: ausarbeiten und ausarbeiten.
So viele Details wollten liebevoll mit Farbe versehen werden und alles in allem hat mich die Colo gute vier Tage lang beansprucht. Bei einem solchen Zeitaufwand liegt die finanzielle Vergütung zwar nur knapp über dem polnischen Staplerfahrer, aber ich wurde mit etwas bezahlt, was mannigfach mehr Wert und unendlich unbezahlbarer ist, nämlich wahrer Zufriedenheit.
So pathetisch und his-marble-chest-mäßig das jetzt klingen mag, aber ich bin in diesem Poster dermaßen aufgegangen und während der Arbeit in meditative Tiefen getrudelt, die einfach dieses du-bist-in-diesem-Moment-scheiss-haargenau-dort-wo-du-sein-sollst-Feeling hervorgerufen und mich mit einer inneren Zuversicht beseelt haben und... ja, meine Güte, Gut wars!
Genug geschwafelt, es war eine wunderbar spaßige Angelegenheit, nicht zuletzt weil ich mit meinen tollen Kunstkumpels zusammen prächtig fein schmieren konnte, was allen Beteiligten wallende Wonne in die Schniedels pumpte. Auch hier nochmal ein herzliches Dankeschön für eure Skills, besonders Mias' Pirat war eine Offenbarung für mich.
danke!