Dienstag, 28. Dezember 2010

Schneidercomic

das "fertige" Geburtstagsgeschenk für meine Freundin Schneider (die auch schon dieses Plakat bekam). Die Anführungszeichen deswegen, weil es nicht wirklich ganz ehrlich echt komplett fertig ist. Aufgrund organisatorischem Versagens habe ich viel zu spät realisiert wann ihr Geburtstag ist und musste das Comic in fünf nervenaufreibenden Tagen und Nächten zusammenschneidern. 
Geschlafen hab ich garnichts bis kaum was, die Sonne kannte ich nurnoch aus alten Geschichten und ich merkte wie sehr ein Ellbogen schmerzen kann, der zwölf Stunden lang über die Tischplatte schrubbt, während die Hände Shortcuts in Ecstasy-Geschwindigkeit in die Tastatur hacken.
Die Planungsphase belief sich auf circa eineinhalb Stunden, deswegen kann es dramaturgisch auch nicht ganz an Aristoteles ranstinken und auch sonst ist so einiges dem Zeitmangel zum Opfer gefallen. 
Für Fünf Tage bin ich aber im Ganzen recht zufrieden.




  

Samstag, 25. Dezember 2010

rohe Schweinachten

zwischen Rheumabädern unterm Weihnachtsbaum, roten Nasen in der Parfümerie und beschaulichen Familiensticheleien am Gabentisch, feiern auch die digitalen Künstler im Cyberspace Jahr für Jahr eine reichliche Bescherung. Beim traditionellen Wichteln im digitalartforum bewichteln sich die Wichtel anonym und besinnlich und das klingt jetzt perverser als es ist.
Das hier habe ich für meinen Wichtel gemacht:

(ich blieb nicht lange anonym, denn ich wurde sofort anhand meiner Handschrift entlarvt)


das habe ich bekommen. Ein richtiger Real-life-Quest in 3D. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.

Frohes Fest, Schlingels.


Dienstag, 21. Dezember 2010

Waschweib und Schwerenöter

Ein paar Charakterdingens. Sind alle übers Jahr verteilt entstanden.

Nerd

der liebe Domsboi alias  Dominik Gussmann 


Mein liebster Lieblingsmohr Kemane Bâ. Wie immer halbnackt am scetchen 

ein Wikinger, den ich nicht persönlich kenne.


Und das ist mein Beitrag für eine der weekly Challenges im digitalartforum.  Aufgabe war es, ein Crewmitglied für ein historisches Walfangschiff a lá Moby Dick zu gestalten. Da wusste ich, dass es Zeit war das Non plus Ultra der Feindinfiltrierung ins Rennen zu schicken:
Schwerer getarnter Jäger


Zusammen mit Fast Art's Kurt hat er den ersten Platz belegt
Der Hintergrund ist von Lucy, alias Florian Biege, der die Challenge veranstaltete.

Montag, 20. Dezember 2010

Artbattle!

Diesem Post möchte ich dem Artbattle widmen. Es findet knapp einmal im Jahr im digitalartforum statt und ist ungefähr so pompös wie Superbowl, Fußball-WM im eigenen Land, Erstkommunion, Bundestagswahl, Avatar, Weihnachtsgottesdienst, Stuttgart 21, Feierabend, Aloe Vera und dieser Affe, der den Frosch vergewaltigt, zusammen MAL NEUNTAUSEND!

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Regeln
mittellang erklärt

Man denkt sich einen Character aus. Das kann alles sein. Eine Büroklammer aus Käse, ein vierhundert Meter hoher Schimpansen-Transformer oder eine Gruppe Hängebauchschweine auf der Walz.
Den postet man dann (optional) mit ner Beschreibung, was der so treibt im Artbattle-thread und nachdem die Anmelde-deadline rum ist, wird ausgelost, wer gegen wen antritt.

Nun muss man einen Beitrag machen, der zeigt, wie dein Character den gegnerischen besiegt. Das kann er auf alle vorstellbaren Arten tun. Zerhacken, bekacken, schnaggeln, vergraben, vergraulen, verhohnepiepeln, beschimpfen, besudeln, verunstalten, verunglimpfen, in Parmesan ersticken, bei Monopoly in den Ruin treiben, Gammelfleisch in die Achseln reiben, ihm mit einem Dampfdruckreiniger die Nasengänge ausspülen oder ihn acht mal in die Brust schiessen oder ganz klassisch in einem Buchstabierwettbewerb dominieren oder ihn mit einem Beil erschlagen. oder oder oder. Im Prinzip kann man wirklich machen was man will, solange der Beitrag auf irgendwie zeigt, wie du deinen Gegner auf irgendeine Art und weise "besiegst".
Dieser kann - ausser die järhlich leicht variierenden Regeln verbieten es - eine Illustraion, ein Comic, eine chinesische Tuschezeichnung, ein Video, ein Theaterstück oder eine Skulptur aus Weizenbrot sein.

Dein Gegner macht - ausser er ist ein feiger Duckmäuser - das selbe und schließlich werden eure Bilder in einem Thread  gegenübergestellt und in einer 3-tätigen Abstimmung entscheidet sich, wer sich die Gunst des Publikums erbuhlt hat und in Runde 2 kommt, wo ihm ein neuer Gegner zugelost wird. Das geht dann so lange, bis nur noch ein edler Gewinner übrig ist. Da wir meistens so um die 45 - 65 Teilnehmer haben, beläuft sich die Sache auf ungefähr 5 Runden.
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Das Artbattle 2007 war übrigens auch DAS Ereignis, weswegen ich mit der digitalen Malerei anfing. Ich zog mit einem geliehenen Volito 2, sowie einem Ei (dass ich während dem Artbattle schlüpfen lassen wollte) als Character in die Schlacht und flog gegen kahlköpfigen Großmeister Chinasky direkt in der ersten Runde raus.

Seitdem habe ich jedes Jahr mitgemacht und konnte mich zwei mal bis ins Halb- und einmal ins Viertelfinale durchwursten. Der lang ersehnte Sieg folgt dann, ganz optimistisch, beim Artbattle 2011!

Und hier gibt's jetzt, unverschämt und unzensiert, das komplette
Archiv meiner bisherigen Arschbattles:



ARTBATTLE 2007

ARTBATTLE 2008

ARTBATTLE 2009

ARTBATTLE 2010


Ich mag das Artbattle wirklich sehr gern und ich freue mich jedes Jahr wie Nachbars Lumpi darauf. Es ist eine großartige Gelegenheit sich kreativ mit anderen zu messen und Jahr um Jahr mit (im besten Falle) besseren Skills in die Schlacht zu ziehen. Ausserdem entwickelt sich das Artbattle mit seinen vielen merkwürdigen Characteren und Kämpfen, Insidern, Seitenhieben, Anspielungen und über mehreren Runden erzählten Storys immer zu einem kleinem, absurden Paralleluniversum und ist zusammen mit Hayao miyazaki's Toilette wohl einer der kreativsten Orte des Universums.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Zufriedenheit

Ohne besonderen Grund oder blogspezifischen Kontext, möchte ich kurz los werden, dass ich das Leben liebe. Ich mag zum Beispiel meinen neuen braunen Bürostuhl. Er ist der erste, den ich je besessen habe und ich denke es ist schon jetzt eine Beziehung, die weit über normale Bürostuhlbeziehungen hinaus geht.

Ich liebe auch diese Momente wie den jetzigen. Zwanzig vor fünf morgens, das dunkle Haus um mich herum schläft friedvoll und es fühlt sich an, als wäre der Alltag stehengeblieben. Ich allein bewege mich in einer zeitlosen Schwebe durch eine Welt, in der sich mein Dasein auf eine fast schon erleuchtende Klarheit kristalisiert. Mein Wacom wirkt von der Patina des nächtlichen Schaffens wie zugeschneit und es läuft genau die Musik, die laufen muss. Man könnte die ganze Welt umarmen, inklusive Artbooks, Yatzee und der perfekten Lautstärke, in der die Musik den Raum erfüllt. Kein Vor und kein Zurück, einfach nur tiefes, reines Glück. Es ist die angenehm müde, zufriedene Gewissheit, sich jetzt gerade an genau dem Ort zu befinden, der sich jetzt gerade am besten dazu eignet, sich jetzt gerade dort zu befinden.

Gut Nacht, und danke Oma.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Bunter Saft

Ich war eigentlich immer Zeichner und kaum Maler. Es fiel mir immens schwer in Flächen zu denken und ein Bild malerisch aufzubauen. Selbst wenn das Endergebnis akzeptabel aussah, war der Weg dahin für mich immer ein ekelhaftes Gekrampfe. Beim Zeichnen hat stets alles geflutscht wie von selbst, doch der malerische Schöpfungsakt blieb mir lange Zeit ein befremdlicher Schemen, den ich nur schwerlich mit meinem Wesen vereinen Konnte.
2010 wird mir für immer als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem ich mit dem Malen anfreundete. Stück für Stück verstand ich gewisse Faktoren und lernte malerischer zu denken. Erstmals nutzte ich Farben, anstelle sie gequält als notwendiges Übel zu sehen. Nach Aussen klingt sowas oft blechern, aber für mich war das ein lehrreicher und wichtiger Abschnitt (der auch lang noch nicht, vermutlich niemals, abgeschlossen ist), in dem sich meine gesamte Wahrnehmung einen Tacken weiterentwickelt hat. 
Ich bin noch lange kein Rembrandt und WIRKLICH malerisch ist das jetzt auch noch nicht, aber es war für mich persönlich ein wichtiger, erster Schritt.

Hier ist eine kleine Auswahl aus besagter Zeit:

April 10

April 10
Aliens verkaufen die Technologie für riesige Blaubeermuffins an Wikinger
September 10
September 10

Mein Beitrag für eine Weekly Challenge im digitalartforum. Thema war "Overpaint" und die Aufgabe war es, DIESES BILD in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Ich hab das Ganze stilistisch recht frei interpretiert und hatte sogar die Ehre, die Challenge damit gewinnen zu dürfen.
Oktober 10

Meine Freundin Schneider macht Rast während einer Kanufahrt.
Oktober 10

Oktober 10

Oktober 10





Montag, 13. Dezember 2010

Kopfsache

Es begann gänzlich unverhofft mit einem Scribble mit einem Kopf mit einer Kopfform, die mir gefiel und von der Ich nicht recht wusste, welches Gesicht sie vollenden würde. Ich hab sie dann als Blanko kopiert und wollte drei verschiedene Fratzen reinzeichnen.

doch noch während ich einen zeichnete, hatte ich schon elf neue Köpfe im Kopf. Das ganze ist maßlos eskaliert:

März 10

Und weil der Flow in mir und die Nacht noch jung war, hab ich das Prinzip nochmal mit ner Ganz-Körper-Shape probiert, wobei ich jetzt nicht ganz so streng mit der Vorlage war.

auch

Sonntag, 12. Dezember 2010

impressionistische Wortfolgen rulez

zwei Analoge Sachen aus der Zeit, in der ich mal irgendwas anderes machen wollte. Danach sah es aus wie im Plasmaschweinestall
(Plasmaschweine sind noch ungleich viel schmuddeliger als gemeine Hausschweine)



die Gesellenprüfung der Elektriker (komisches Wort)

Freitag, 10. Dezember 2010

Hanuman, very strong Power!

Während meiner drei Monate in Indien habe ich vorallem den arschgesichtigen Gott Hanuman lieben gelernt. Die Hindus behaupten zwar es wär ein Affengesicht, aber machen wir uns nichts vor: die Darstellungen sind einschlägig.

Der wirre Einfallsreichtum des Hinduismus kann in seiner psychedelischen GZSZ-Haftigkeit nicht mal von den wilden Apokryphen aus der Lutherbibel übertroffen werden, so dass sich ein illustrer Fundus an pfiffigen Storys rund um die paar Millionen Hindigötter angehäuft hat.

Meine liebste davon, rund um den Halbaffen Hanuman, habe ich nach meiner Rückkehr als kurzes, (hoffentlich) knackiges Comic umgesetzt:

(offiziell von der Bundesbehörde für Milbendreckverwertung empfohlen: Großansicht.)

Tipp: zelebriert das Leben.





Donnerstag, 9. Dezember 2010

da tanzt das Quarz!

Vom September 09: Ein Tänzer-Quartett im wörtlichen oder übertragenen Sinne, je nach Bezugspunkt. Es ist wie ein Panzer- Luxusschlitten-, Mittelklassemopeds-, Hautauschläge-, Haftminen- oder Quastenflosserquartett. Nur eben mit Tänzern.

Enjoy it.*

*Das wollte ich immer schonmal sagen. Ist aber nicht ernst gemeint. Also doch, klar. Freut euch. Nur tut das auch ohne trendy-kacki-Enjoy-it-Wursti.









Der böse Wurm ist von Heute. Damit schlage eine Brücke ins jetzt, dass man diese komische Vergangenheitsform benutzen muss, wenn man im Englischen drüber sprechen will. Past Purple oder so.

P.S. (Steht in dem Falle für "Panade schlecksen") Das Quartett war übrigens tatsächlich die Geburtsstunde des Adjektivs "geiliostrudel", was sich in gewissen Kreisen schnell zum geflügelten Wort entwickelte und sich seither hoher Beliebtheit erfreut.




Mittwoch, 8. Dezember 2010

Retrospektive Nils

Das ist Nils der Böse Roboter.

 Vor mittlerweile zweieinhalb Jahren hab ich ein privates Projekt um ihn herum begonnen und bis jetzt ist  noch nicht viel passiert. Ich gebe zu, dass das Ganze über lange lange Strecken vollkommen eingeschlafen ist und ehrlich gesagt schlummert es immer noch seelig vor sich hin. Soll nicht heissen Koma, klinisch Tod oder verendet, denn ich bin zumindest im Kopf immer mal wieder bei Nils gewesen und einmal hab ich sogar Notizen gemacht.


Das ganze soll (Ich rede trotz der langen, bis jetzt anhaltenden Pause mal im Präsens davon) irgendwann mal eine Art Bilderbuch werden. Keine quietschbunte Kinderfabel mit sprechemdem Käsekuchen und Kätzchen im Morgentau, sondern eher ein morbides, absurdes, tiefschürfend abstraktes, losgelöstes Werk mit philosophischen Anklängen, ähnlich wie die Bücher von Shaun tan. (den ich sehr bewundere)



Das sind jetzt noch keine konkreten Buchseiten. eher Illus zur Stilfindung.



Mit allem Weiteren möchte ich mich noch hinterm Zaun halten, auch wenn ich hier noch einiges an losem Gedöns, Scribbles, Notizen und sogar vier angefangene Buchseiten rumfliegen habe. Nils der böse Roboter hat momentan großen Baustopp und vermutlich wird das auch erstmal so bleiben.
Rückblickend denke ich auch, dass ich damals noch nicht die gestalterische Reife gehabt hätte, um das Ding nach meinen Vorstellungen zu stemmen und wer weiß, ob ich sie heute besitze?
Sicher ist nur, dass ich das irgendwann noch herausfinden werde.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Kröteneiche

Das Bild ist aus dem Mai 09 und es war das erste mal, dass ich bewusst mit Sättigung gearbeitet habe. Ich mag es, wenn man rückblickend so essenzielle Erkenntnisse mit einem konkreten Ereignis verknüpfen kann* und deswegen mag ich auch diesen Krötian.

*so ähnlich wie damals, als ich ein halbes Kilo Gouda gegessen habe und plötzlich verstanden habe, was Käse WIRKLICH ist.



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Die Pilgerschaft zur alten Eiche. Hier war der Weg das Ziel, denn ich hab's wie in Trance in einem Rutsch durchgezeichnet, was sehr meditativ für mich war. Da war ich ganz bei mir. 


Montag, 6. Dezember 2010

gegeiselt vom Hüftspeck

Heute gibt's turbo-alt und mega-neu vermischt.

Turbo-alt ist dieses Comic aus dem Juni 08. Es ist kurz und ergibt im konventionellen Sinne fast keinen Sinn, aber ich mag es noch bis heute gut leiden.

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So. Aktuell des Todes von heute ist folgender Typ, wobei das eigentlich  schon eine mittelkleine Lüge ist. Ursprünglich ist er aus dem extrem merkwürdigen Banner, der gestern Nacht in komatöser Verzweiflung entstand, als sich in grenzenloser Müdigkeit meine ganze Existenz auf zwei animalische Grundbedürfnisse reduziert hatte: "Bitte, endlich schlafen" und "einen Banner malen"

Die Geburt dieser paradoxen Gegensätze war ein psychedelischer Bastard, der mich gerade deswegen in meinen Grundfesten erschütterte, weil ich ihn irgendwie so ernst gemeint habe. Vielleicht kennt ja manch einer dieses Gefühl, wenn man eine Sache für die Erfindung des Rades Reloaded hält, nur um sich am nächsten Tag zu wundern, was zum Smegma da mit einem nicht gestimmt hat.

Und da hat ganz klar was nicht mit mir gestimmt:
(sogar mit doofem ein-Pixel-Rand, weil nicht Bi-linear skaliert)


Da ich den Kerl an sich aber ganz cool fand und er für sein Vermurkstes Umfeld auch nichts konnte, hab ich ihn heute revivialed... rewaiwelt... äh. wieder aufleben lassen.

Hier kam auch meine RIESENGROSSE Unfähigkeit zu Tage, im Nachhinein einen Hintergrund zu malen, der so leer im Raum stehende Charakter irgendwie aufwerten würde. Ich hab mir dann aber gesagt, das Weiß muss bleiben, weil die Nase weiß spiegelt. passt.