Freitag, 31. August 2012

Iffets Knalb

Dieses Jahr war ich als völlig einzigster Knabenbubkerl mit einem ganzen Haufen Weiberfraumädchen auf dem Chiemsee Reggae Summer. (Informations-Paranthesen-Dingens: Wer Reggae-Festivals gern mag und die Polizei nicht ganz so dolle, sollte möglichst auf Summerjam, Ruhr Reggae, Reggae-jam, Rototom oder alle anderen Reggae-Festivals dieser Erde ausweichen.)
Es war purste, persönlichkeitstranszendierende Feldforschung bis in die psychedelischsten Untiefen der unergründlichen Frauenpsyche hinein. Tagelang schwamm ich als selbstloser Pionier der Anthropologie in diesem Strom östrogener Verschwurbelungen. Das "Ich" aufgelöst in weiblicher Heimeligkeit zwischen Orlando Bloom und Fotzen. Ich hab sogar Creme benutzt.
Es gab Sturmwarnungen, Evakuierungen, Polizeihubschrauber, authentische, postapokalyptische Endzeit-Campingplätze, Leute in Kostümen, die Muckel heissen und harte Actioncrackpartyrave und schöne Gespräche über Exfreunde und ich hab sogar geküsst ganz viel. Es war einfach herrlitsch. Und das ist beim Barte des Propheten die Steigerung von herrlich.*

Im Anschluss an das ganze Tohuwabohu (biblisches Wort) hatte eins der Weibchen dann Geburtstag und weil ich die ganze Saubande irgendwie lieb gewonnen hatte und des Festival eh irgendwie verarbeiten musste, habe ich ein Selbstportrait porträtiert gemacht haben getanst tuten:

Nur allzu deutlich sieht man die Augen vor Lebenslust glitschig glänzen.
Mit von der Partie sind Schlamm-sneakers, die es auf dem Festival für ganz umsonst gibt, sowie
mein bester Festivalfreund Fred Fratz, den ich erquicklich in die Höhe strecke, während ich frech
das Mantra ausrufe, welches uns die Tage über spirituellen Rückhalt in Zeiten des Wankelmuts bot.

* ein männlicher Satz

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen